Nachricht 19.05.2014

WHO will gegen Fettsucht bei Kindern vorgehen

Während immer noch viele Menschen hungern, essen andere zu viele ungesunde Lebensmittel. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will nun stärker gegen Fettsucht bei Kindern vorgehen.

Schlechte Ernährung wird nach Ansicht von UN-Experten zu einem immer größeren Gesundheitsrisiko für viele Menschen. „Ein Teil der Welt isst sich im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode“, warnte die Generaldirektorin der WHO, Margaret Chan, am Montag in Genf. Während es in vielen Ländern weiterhin Hunger und Unterernährung gebe, stellten anderswo Krankheiten große Probleme dar, die durch zu viele ungesunde Nahrungsmittel begünstigt werden. Das verursache auch enorme Behandlungskosten, sagte sie bei der Eröffnung der 67. Weltgesundheitsversammlung.

Zunahme von Fettsucht unter Kindern

Die WHO-Chefin kritisierte, dass immer noch Fertignahrung und Getränke mit zu hohem Zuckergehalt allgegenwärtig, bequem und billig seien. Besorgniserregend sei vor allem die Zunahme von Fettsucht unter Kindern. Chan gab die Gründung einer Sonderkommission zur Bekämpfung von Fettsucht bei Kindern bekannt. Die Experten sollten bis Anfang 2015 Empfehlungen vorlegen.

Größere Gesundheitsgefahr als Rauchen

Ungesunde Ernährung stelle mittlerweile eine noch größere Gefahr für die Gesundheit dar als das Rauchen, erklärte der UN-Sonderbeauftragte für das Recht auf Nahrung, Olivier De Schutter. Er plädierte für ein internationales Abkommen zur Bekämpfung potenziell krankmachender Lebensmittel und Essgewohnheiten. Nötig sei eine „globale Konvention zum Schutz und zur Förderung gesunder Ernährung“.

Das höchste Gremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) berät bis zum 24. Mai unter anderem über Maßnahmen gegen die Ausbreitung nicht übertragbarer Krankheiten wie Diabetes, Krebs, Herzleiden oder Fettsucht. Viele solcher Gesundheitsprobleme werden durch ungesunde Ernährung begünstigt oder hervorgerufen. Die unguten Essgewohnheiten müssten genauso energisch wie der Nikotinmissbrauch bekämpft werden, sagte De Schutter.

(mit dpa)