foodwatch-Forderungen zur Tierhaltung

Es reicht nicht aus, nur über Haltungskennzeichen oder Stallumbauten zu sprechen. Vielmehr braucht es klare gesetzliche Vorgaben für eine bessere Tiergesundheit in allen Betrieben. Ziel muss sein, dass nur noch Lebensmittel von möglichst gesunden Tieren im Supermarkt landen

Deshalb fordert foodwatch konkret:

  1. Systematische Erfassung des Gesundheitszustands von Nutztieren.
    Bereits heute werden etwa in Schlachthöfen, Tierkörperbeseitigungsanlagen und landwirtschaftlichen Betrieben wichtige Daten erhoben, die Aufschluss über Krankheiten und Verletzungen von Nutztieren geben. Diese Informationen könnten ohne großen Aufwand für ein gesetzliches Gesundheitsmonitoring genutzt werden. Deshalb müssen alle vorliegenden Daten systematisch erfasst und betriebsgenau ausgewertet werden.
     

  2. Zielvorgaben für gute Tiergesundheit.
    Auf Basis der erhobenen Gesundheitsdaten muss ein überbetrieblicher Maßstab eingeführt werden, mit dem verglichen werden kann: Welche Betriebe schneiden gut ab? Welche Betriebe haben immer wieder Probleme mit kranken Tieren?
     
  3. Anreize und Sanktionen für landwirtschaftliche Betriebe.
    Alle Landwirt:innen, die Nutztiere halten, müssen geschult und unterstützt werden, damit sie die Zielvorgaben zur Tiergesundheit erreichen. Betriebe mit mangelhafter Tiergesundheit müssen beraten und zu Verbesserungen aufgefordert werden. Für Betriebe mit wiederholt schlechten Ergebnissen muss es Konsequenzen geben, etwa die Kürzung von Agrarsubventionen oder, als letztes Mittel, ein Tierhaltungsverbot. Landwirt:innen hingegen, die gut abschneiden, müssen belohnt werden. Sie könnten zum Beispiel von Molkereien und Schlachthöfen höhere Preise ausgezahlt bekommen.