foodwatch hat insgesamt 110 an Kinder beworbene Lebensmittel unter die Lupe genommen – 32 Kinderjoghurts und 78 Flocken. Das Ergebnis: Alle Joghurts und 90 Prozent der Frühstückflocken enthalten mehr Zucker als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Kinderlebensmittel empfiehlt.
Die drei zuckrigsten Flocken bestehen zu mehr als einem Drittel aus Zucker. Spitzenreiter sind die Frosties von Kellogg’s mit 37 Prozent Zucker. Darauf folgen der TiP Crunchy Mix (35 Prozent) und die Kellogg’s Smacks (34 Prozent).
Die drei Frühstücksflocken mit dem niedrigsten Zuckergehalt sind die Rebelicious Schoko Dinger von Helden Snacks, die Zauberfleks Schoko von Kölln und die Rebelicious Bunte Kringel (Helden Snacks). Sie enthalten maximal 15 Prozent Zucker und entsprechen damit den WHO-Kriterien für ausgewogene Kinderlebensmittel.
Insgesamt 70 der 78 getesteten Frühstücksflocken dürften laut WHO nicht an Kinder beworben werden, weil sie zu viel Zucker enthalten. Um den Zuckergehalt zu senken, hat Bundesernährungsministerin Julia Klöckner mit der Lebensmittelwirtschaft eine freiwillige Reduktionsstrategie vereinbart.
Doch auch wenn die Hersteller tatsächlich den Zuckergehalt bis 2025 um 20 Prozent senken sollten, ändert sich nichts am Gesamtbild: Dann wären, statt aktuell 70, immer noch 68 Frühstücksflocken zu zuckrig und dürften nicht an Kinder beworben werden. Das Fazit: Frühstücksflocken, die an Kinder vermarktet werden, bleiben auch mit der freiwilligen Zuckerreduktionsstrategie von Julia Klöckner die reinsten Zuckerbomben.
Ähnliches Bild bei den Joghurts: Der zuckrigste Joghurt im Test ist der Mars Mix von Danone. Er besteht zu 20 Prozent aus Zucker – ein Becher enthält damit ganze acht Zuckerwürfel! Auf den Plätzen 2 bis 4 folgen der Twix Mix von Danone (19 Prozent), der „Safari Bunter Vogel“-Joghurt von Milbona (17,8 Prozent) und der Mix-in Smarties & Joghurt von Nestlé (17,8 Prozent).
Alle 32 von foodwatch untersuchten Joghurts sind zuckriger, als die WHO empfiehlt. Und auch wenn die Hersteller den Zuckergehalt bis 2025 freiwillig um zehn Prozent reduzieren, …
… wären diese 30 Kinderjoghurts immer noch zu zuckrig und dürften laut WHO nicht an Kinder beworben werden. Die freiwillige Reduktionsstrategie von Ernährungsministerin Klöckner ist also praktisch wirkungslos.