Produktwarnung: Knorr Brühwürfel von Unilever mit Mineralöl belastet

foodwatch hat im Sortiment von Unilever und anderen Herstellern Produkte mit potentiell krebserregendem Mineralöl gefunden. Betroffen sind die Knorr-Produkte „Fette Brühe“ und „Bratensaft Basis“. Ein absoluter Skandal, denn Mineralöl hat in Lebensmitteln nichts zu suchen! Besonders alarmierend: Die Produkte wurden nicht zurückgerufen und befinden sich immer noch in den Regalen.

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Hallo,

bei unserer Rückruf-Aktion musste es ganz schnell gehen: Rein in den Supermarkt, Knorr-Produkte raus aus den Regalen, Warnhinweise anbringen –  und das alles vor laufender Kamera. Zumindest ein paar Supermärkte waren so für einige Zeit mit Warnhinweisen ausgestattet.

Warum das Ganze? Wir haben in einigen Unilever-Produkten „aromatische“ Mineralöle gefunden – ein Schadstoff, der potenziell Krebs erregt und unser Erbgut schädigt. Das  haben unsere Labortests im Dezember 2021 gezeigt. In Deutschland sind die „Bratensaft Basis“ und „Fette Brühe“ von Knorr extrem hoch belastet1 . Hersteller Unilever und die zuständigen Behörden weigern sich bislang, diese Produkte zurückzurufen – obwohl wir sie schnell informiert haben.

Deswegen nehmen wir die Sache nun selbst in die Hand und warnen europäische Verbraucher:innen vor der Gefahr in den Regalen.
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Natürlich haben wir Unilever mit unseren Ergebnissen konfrontiert und sie aufgefordert, die betroffenen Produkte sofort aus dem Verkehr zu ziehen. Daraufhin führte der Konzern eigene Tests durch. Doch anstatt die Ergebnisse zu veröffentlichen, behauptete Unilever lediglich, dass keine Gefahr für die Verbraucher:innen bestünde. Dieses unseriöse Verhalten wurde den französischen Behörden zu bunt: Sie zwangen Unilever Frankreich zur Herausgabe der Testergebnisse – und ließen die Produkte kurz darauf selbst zurückrufen.   

In Deutschland blieben die Behörden bisher tatenlos. Deshalb hat foodwatch jetzt einen eigenen Rückruf gestartet. Nicht nur hier haben wir in einzelnen Supermärkten Knorr-Produkte aus den Regalen geräumt, sondern auch in den Niederlanden, Belgien und Österreich. Denn die Verunreinigung mit „aromatischem“ Mineralöl ist in allen Ländern besorgniserregend hoch. Gleichzeitig gaukelt Unilever den Verbraucher:innen Sicherheit vor und versucht das Problem einfach auszusitzen. Nicht mit uns!

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Aber selbst wenn das ein oder andere Produkt aus den Regalen genommen wird, löst das nicht das grundlegende Problem: Solange es kein Gesetz gibt, dass Mineralöl in Lebensmitteln verbietet, werden belastete Produkte immer wieder auf unseren Tellern landen.

Am nächsten Montag könnte ein solches Gesetz endlich auf den Weg gebracht werden, denn dann tagt der Ständige Ausschuss, der die Europäische Kommission zu Lebensmittelsicherheit berät. Auch mit deutscher Beteiligung!

Deshalb wollen wir die Bundesregierung jetzt noch einmal besonders laut auffordern, das europäische Gesetz auf den Weg zu bringen. Denn sicheres Essen geht uns alle an. Leider schützt das Lebensmittelrecht in Deutschland und der EU die Interessen der Unternehmen oft besser als die der Verbraucher:innen. Das wollen wir ändern! Unterstützen Sie uns beim Kampf für gute, gesundheitlich unbedenkliche und ehrliche Lebensmittel, und abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter!

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Vielen Dank und herzliche Grüße
Ihre Saskia Reinbeck, Kampagnen und Recherche

P.S. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Viele Produkte in unseren Supermärkten sind sauber – nicht zuletzt aufgrund der jahrelangen Arbeit von foodwatch – und inzwischen nicht mehr mit Mineralöl belastet. Damit das bald für alle Produkte gilt, muss ein gesetzlich festgeschriebener Grenzwert her, der Mineralöle endgültig aus all unseren Lebensmitteln verbannt. Deswegen fordern wir von Bundesernährungsminister Cem Özdemir und seinen EU-Kolleg:innen eine EU-weite Null-Toleranz-Grenze für Mineralöl für alle Lebensmittel! Haben Sie noch nicht unterschrieben? Dann machen Sie jetzt hier mit:

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Quellen:
1.  www.foodwatch.org/fileadmin/-DE/Themen/Mineraloel/Dokumente/Foodwatch_Mineralo__l_Report_2021_DEUTSCHLAND_04A.pdf