Pressemitteilung 07.03.2023

Presse-Statement zu Aldi Süd / Kindermarketing / Werbung für Ungesundes

Zu der Ankündigung von Aldi Süd, an Kinder gerichtete Werbung zu beschränken, erklärt Luise Molling von der Verbraucherorganisation foodwatch:

„Wir begrüßen den Schritt von Aldi Süd, die Werbung an Kinder zu beschränken und sich dabei nach den wissenschaftlich fundierten Kriterien der Weltgesundheitsorganisation zu richten. Wir fordern jedoch, dass unausgewogene Saisonware, die an Kinder beworben wird, nur kurz vor dem jeweiligen Ereignis und nicht über Monate hinweg in den Regalen liegt.“

Hintergrund

Der Discounter Aldi Süd hat angekündigt, bei allen Eigenmarken-Kinderprodukten bis Ende 2025 die Rezepturen an die Nährwertvorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) anzupassen. foodwatch hatte zunächst kritisiert, dass Aldi Süd dies nur für einige Produktkategorien wie Cerealien und Joghurts plane. Das Unternehmen stellte jedoch gegenüber foodwatch klar,  dass auch Produkte wie Süßigkeiten oder Limonaden unter die Werbebeschränkungen fallen sollen und nicht mehr gezielt an Kinder vermarktet werden sollen. Nur Saisonware wie Schoko-Nikoläuse oder Schoko-Ostereier sei von dem Kinder-Werbeverbot ausgenommen. Sollte dies so umgesetzt werden, begrüßt foodwatch den Schritt. Aldi-Konkurrent Lidl hatte bereits im Januar angekündigt, sein Kindermarketing für ungesunde Lebensmittel ebenfalls zu beenden. Bundesernährungsminister Cem Özdemir hatte am 27. Februar weitreichende Pläne vorgestellt, Werbung an Kinder gesetzlich zu regulieren. Das geplante Gesetz soll TV, Radio, Streamingdienste und Social Media umfassen, nicht aber die Verpackungsgestaltung.