Im Video erklärt: Fette Gewinne auf Kosten der Kinder
In den vergangenen Jahrzehnten hat der Anteil übergewichtiger und fettleibiger Kinder dramatisch zugenommen. foodwatch erklärt in einem 180-Sekunden-Video, warum die Lebensmittelindustrie dafür eine gehörige Mitverantwortung trägt – und warum wir endlich wirksame Maßnahmen gegen Übergewicht und Fehlernährung bei Kindern brauchen.
1,9 Million Kinder in Deutschland sind übergewichtig, davon 800.000 fettleibig. Seit den 1990er-Jahren ist der Anteil übergewichtiger Kinder um 50 Prozent gestiegen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von einer „Fettleibigkeits-Epidemie“. Doch wer trägt hierfür die Verantwortung? Wirklich nur die Kinder und deren Eltern?
Ein foodwatch-Video erklärt in 180 Sekunden, warum die Lebensmittelindustrie eine gehörige Mitverantwortung trägt – und die Politik endlich wirksame Maßnahmen ergreifen muss gegen Fehlernährung und Übergewicht bei Kindern.
Video: Fette Gewinne auf Kosten der Kinder
Protestaktion: Lebensmittelindustrie in die Verantwortung!
foodwatch fordert endlich einen besseren Schutz für Kinder. Jetzt bietet sich dazu die Chance. Denn noch dieses Jahr soll das sogenannte Präventionsgesetz verabschiedet werden – das maßgebliche Gesetz für Gesundheitsförderung in Deutschland. Doch das Absurde ist: Übergewichtsprävention wird im Entwurf der Bundesregierung überhaupt nicht als Gesundheitsziel genannt. Die Mitverantwortung der Lebensmittelindustrie für die Fettleibigkeits-Epidemie wird im gesamten Gesetzentwurf mit keiner Silbe erwähnt. Das muss sich ändern, fordert foodwatch – die Lebensmittelindustrie muss mit in die Verantwortung genommen werden für das grassierende Übergewicht und Fehlernährung bei Kindern. In den kommenden Tagen werden die Abgeordneten im Gesundheitsausschuss des Bundestags einen Beschluss fassen. foodwatch hat deshalb jetzt eine E-Mail-Protestaktion die Abgeordneten gestartet – mitmachen unter www.aktion-praevention.foodwatch.de
Quellen und Links
- Zum Anteil übergewichtiger und fettleibiger Kinder in Deutschland:
Robert Koch Institut (2008) KiGGS-Studie. - Zum Ernährungsverhalten von 6-11-jährigen Kindern:
Robert Koch Institut (2008) Ernährungsstudie als KiGGS-Modul (EsKiMo), , S. 55. - Zu den Werbeausgaben der Lebensmittelwirtschaft:
Axel Springer, Nielsen (Februar 2015) Werbeausgaben für Früchte und Gemüse in den Jahren 2007 bis 2014
Axel Springer, Nielsen (Februar 2015) Werbeausgaben für Süßwaren in Deutschland in den Jahren 2000 bis 2014 - Gewinnspanne bei verschiedenen Lebensmittelgruppen:
JP Morgan, Global Equity Research (2006) Obesity – Re-Shaping the Food Industry, S. 16ff - Durch Fettleibigkeit bedingte Kosten für das Gesundheitswesen in Deutschland:
Effertz T, Linder R, Verheyen F. (2013) Die ökonomischen Kosten von Adipositas in Deutschland, Poster-Präsentation auf der 8. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, 26.09.2013, Leipzig - Rede von Dr. Margaret Chan, Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation in Helsinki 2013:
„Not one single country has managed to turn around its obesity epidemic in all age groups. This is not a failure of individual will-power. This is a failure of political will to take on big business.”
Links
- Anteil übergewichtiger und Fettleibiger Kinder in Deutschland: Robert Koch Institut (2008) KiGGS-Studie
- Ernährungsverhalten von 6-11-jährigen Kindern: Robert Koch Institut (2008) Ernährungsstudie als KiGGS-Modul (EsKiMo), , S. 55
- Werbeausgaben der Lebensmittelwirtschaft: Axel Springer, Nielsen (Februar 2015) – Werbeausgaben für Früchte und Gemüse in den Jahren 2007 bis 2014
- Werbeausgaben der Lebensmittelwirtschaft: Axel Springer, Nielsen (Februar 2015) – Werbeausgaben für Süßwaren in Deutschland in den Jahren 2000 bis 2014
- Gewinnspanne bei verschiedenen Lebensmittelgruppen: JP Morgan, Global Equity Research (2006) Obesity – Re-Shaping the Food Industry, S. 16ff
- Rede von Dr. Margaret Chan, Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation in Helsinki 2013