Nachricht 08.03.2016

EU vertagt Glyphosat-Votum: Jetzt heißt es dranbleiben!

Die EU hat die für Dienstag geplante Abstimmung über eine Zulassung des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat vertagt. Ein Etappensieg für die Zivilgesellschaft. Doch verschoben ist nicht aufgehoben!

Das für Dienstag geplante Votum über die Wiederzulassung des umstrittenen Pflanzengifts Glyphosat wurde von der EU vertagt. Grund dafür war der zunehmende Widerstand innerhalb der Mitgliedstaaten gegen eine Wiederzulassung. 

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Glyphosat sind unter Wissenschaftlern nach wie vor höchst umstritten. Die Lage ist aus Sicht von foodwatch daher klar: Das im europäischen Lebensmittelrecht festgeschriebene Vorsorgeprinzip muss konsequent angewendet werden – solange die wissenschaftlichen Zweifel an der Sicherheit von Glyphosat nicht widerlegt sind, darf auch keine Zulassung erteilt werden. 

Mehr als 110.000 Unterschriften gegen Glyphosat

Über eine E-Mail-Protestaktion von foodwatch unter www.glyphosat-aktion.foodwatch.de protestieren bereits mehr als 110.000 Verbraucherinnen und Verbraucher aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden gegen eine Neuzulassung von Glyphosat.

Glyphosat ist das weltweit am häufigsten genutzte Unkrautvernichtungsmittel. In Europa läuft die derzeit geltende Zulassung Mitte 2016 aus. Die Europäische Kommission muss über eine Neuzulassung des Wirkstoffs als Pflanzenschutzmittel entscheiden.

Im März 2015 stufte die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Stoff als "wahrscheinlich krebserregend beim Menschen" ein. Anders als die WHO-Krebsforscher bewertete die europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) Glyphosat in ihrer im November 2015 veröffentlichten Analyse als "wahrscheinlich nicht krebserregend".