Pressemitteilung 06.07.2023

foodwatch-Statement zu Glyphosat / EFSA: „Wir reichen Klage gegen Glyphosat-Produkt ein“

Zur Bewertung der EU-Lebensmittelbehörde EFSA zum Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat erklärt Annemarie Botzki von der Verbraucherorganisation foodwatch:

„Nach wie vor steht die Bewertung der WHO-Krebsforschungsagentur (IARC) im Raum, wonach Glyphosat ‚wahrscheinlich krebserregend beim Menschen‘ ist. Wenn die Wissenschaft keine eindeutigen Antworten liefert, muss politisch entschieden werden - und solange ernsthafte Zweifel an der Sicherheit von Glyphosat bestehen, ist nur eine Entscheidung denkbar: Die EU-Kommission muss dem Vorsorgeprinzip Rechnung tragen und dem Wirkstoff die Zulassung entziehen. 

Wir brauchen dringend einen kompletten Pestizid-Ausstieg für eine gesunde und zukunftsfähige Lebensmittelproduktion. Mit Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe werden wir noch im Juli Klage gegen die Zulassung des Glyphosat-Produkts Roundup Powerflex einreichen. Glyphosat ist nicht nur ein Risiko für die Gesundheit von Verbraucher:innen, sondern hat auch verheerende Auswirkungen auf die natürliche Vielfalt unserer Äcker. Das Breitbandherbizid vernichtet auf den Feldern nahezu alle wild wachsenden Pflanzen und entzieht damit die Nahrungsgrundlage für Insekten und Feldvögel.“

Hintergrund

foodwatch und die Deutsche Umwelthilfe hatten im April dieses Jahres formale Widersprüche beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gegen die Zulassungen von fünf Pestizid-Mitteln eingereicht, darunter das glyphosathaltige Roundup Powerflex von Monsanto. Weil das BVL diesen Widerspruch Mitte Juni abgewiesen hat, werden die Organisationen nun gegen die Zulassung des Produktes klagen.