Pressemitteilung 17.03.2022

foodwatch-Statement zu Rechnungshof-Jahresbericht / Lebensmittelüberwachung / Wilke-Skandal

Zu dem heute vorgestellten Jahresbericht des Hessischen Rechnungshofes erklärt Rauna Bindewald von der Verbraucherorganisation foodwatch:

"Der Rechnungshof stellt der Lebensmittelüberwachung in Hessen ein miserables Zeugnis aus. Verbraucherministerin Priska Hinz hat aus dem Fall Wilke keine wirksamen Konsequenzen gezogen. Wenn selbst ein Skandal wie Wilke nicht zu entschiedenen Reformen in der Lebensmittelüberwachung führt, was dann? Die Lebensmittelüberwachung muss grundlegend neu aufgestellt werden: Statt Kontrollen auf Landkreisebene muss es künftig auf Landesebene eine einzige, eigenständige und politisch unabhängige Lebensmittelbehörde geben – die zudem immer alle Kontrollergebnisse veröffentlichen muss. Nur so können Skandale wie Wilke besser verhindert werden."

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Mindestens drei Menschen starben, mehrere Dutzend erkrankten beim Skandal um mit Listerien belastete Wurst der hessischen Firma Wilke im Oktober 2019. Das Schlimme ist: Ob Dioxin, Pferdefleisch oder Fipronil – es sind immer wieder die gleichen Schwachstellen im System der Lebensmittelüberwachung, die solche Skandale überhaupt erst möglich machen. foodwatch fordert deshalb eine grundlegende Reform der Lebensmittelüberwachung. Mehr dazu und zum Fall Wilke: https://www.foodwatch.org/de/informieren/lebensmittelkontrollen/listerien-skandal-wilke/