foodwatch stoppt Verbrauchertäuschung

Verbraucherprotest wirkt! Das angeblich klimaneutrale Hähnchen von Rewe und die Fake-kompostierbaren Kaffeekapseln von Darboven versprachen Klima- und Umweltschutz. In Wirklichkeit gab es aber nur dreiste Werbelügen auf Kosten von Verbraucher:innen. Jetzt haben wir die Hersteller in die Knie gezwungen. Ich möchte Ihnen heute erzählen, wie wir das geschafft haben.

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Hallo,

Es war die dreisteste Werbelüge 2021: Rewe verkaufte Fleisch, das klimaneutral sein sollte. Ausgerechnet Fleisch? Klimaneutral? Das klingt an sich schon dreist. Doch wir fanden in einer aufwändigen Recherche heraus: Rewe rechnete das Fleisch klimaneutral – mit falschen Zahlen. Die Emissionen aus der Hühnermast sollten ausgeglichen werden. Dafür kaufte Rewe CO2-Zertifikate von einem Fake-Waldschutzprojekt. Das sogenannte Tambopata Projekt in Peru sollte eigentlich den Wald schützen. Nach Projektstart fielen nur viel mehr Bäume als davor[1]. Trotzdem tat Rewe so, als würde das Fleisch durch dieses Projekt klimaneutral werden.

Gegen diese Täuschung haben sich zehntausende Verbraucher:innen gewehrt und abgestimmt: Rewe gewann unseren Negativpreis, den Goldenen Windbeutel. Zuerst wollte der Konzern das Verbrauchervotum ignorieren. Wir setzten nach und mahnten Rewe ab. Mit Erfolg: Vor kurzem unterschrieb das Unternehmen eine Unterlassungserklärung und beendete die Zusammenarbeit mit dem Tambopata Projekt. Das ist ein toller Teilerfolg, aber noch nicht genug.

Denn es gibt kein Gesetz, welches „klimaneutral“-Werbung auf Fleisch verbietet. Rewe kann also einfach CO2-Zertifikate von einem anderen Kompensationsprojekt kaufen und weitertäuschen. Wir werden der Industrie genau auf die Finger schauen und weiter für ein Gesetz kämpfen, das uns vor Klimalügen schützt! Aber wir sind nur so stark wie unsere Basis. Bleiben Sie auf dem Laufenden über unsere Aktionen und abonnieren Sie unseren Newsletter:

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Drittplatziert und trotzdem nicht weniger dreist: „Als „kompostierbar“ preiste Darboven seine Kaffeekapseln an. Doch sie verrotten nicht auf dem Heimkompost. Und auch von den Abfallunternehmen können die Plastik-Kapseln nur verbrannt werden. [2]. Das weiß auch der Hersteller: Konsument:innen sollen selber zu prüfen ob lokale Abfallverwerter kompostierbares Plastik annehmen, so die Verpackungsinnenseite. Eine Recherche der DUH zeigte: 95% der Entsorger tun das nicht[3].

Nach öffentlichem Druck beim Goldenen Windbeutel und einer Klagedrohung ist nun endlich klar: Darboven lenkt ein. Die Werbelüge wird von den Mövenpick-Verpackungen verschwinden.

Sie können sicher sein, dass wir uns trotz aller Freude nicht auf diesen Erfolgen ausruhen. Besonders das Thema Plastikmüll bei Lebensmitteln haben wir aktuell im Visier: Wir fordern von Umweltministerin Steffi Lemke ein Verbot von Plastikverpackungen für Obst und Gemüse. Unverpackt muss Standard werden!

Sie wollen direkt als Verbraucher:in aktiv werden? Dann unterschreiben Sie jetzt unsere Petition:

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Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Ihr Manuel Wiemann

foodwatch Recherchen und Kampagnen

Quellen:
[1] foodwatch-Recherche, 2021: Tambopata Offset Project. Abschnitte “Summary” (1.3 Seite 2)
w‍w‍w.foodwat‍ch.‍org/f‍ilea‍dmin/-DE/Themen/Windbeutel/Bilder/2021/Dokumente/foodwatch2021_Tambopata-offset-project_A‍ssessmen‍t.p‍df
[2]w‍w‍w.kom‍p‍ost.de/fil‍eadmin/user‍_upload/Dateien/HUK-Dateien/2019/Q2_2019/Position_verbaende_baw_2019-fi‍nal.‍pd‍f
[3] w‍w‍w.du‍h.de/press‍e/press‍emitte‍ilungen/presse‍mitteilung/studie-der-deutschen-um‍welthilf‍e-biopl‍astik-bereitet-komp‍ostwerken-grosse-probleme/