Antworten auf die Aktion
Auf die E-Mail-Protestaktion und die öffentlich geäußerte Kritik von foodwatch am Saft-Etikettenschwindel haben bereits einige Unternehmen reagiert. Die Saft-Hersteller Beckers Bester, Voelkel und Lausitzer haben eine verständlichere Kennzeichnung ihrer Saft- und Saftmischgetränke angekündigt, Albi verspricht, man werde die geäußerten Kritikpunkte „bei der Dekorprüfung berücksichtigen“.
Beckers Bester, Voelkel und Lausitzer nehmen damit den Wunsch vieler Verbraucherinnen und Verbraucher nach einer verständlicheren Kennzeichnung ernst. Nun müssen Albi, Rauch und Lidl nachziehen und den Saft-Schwindel stoppen. Hersteller Rauch hatte zum Start der Aktion eine Stellungnahme geschickt. Von Lidl erreichte uns ein Bescheid, man werde den „Sachverhalt prüfen und gegebenenfalls Maßnahmen einleiten“.
Hersteller Voelkel hat bereits im August 2017 angekündigt, die Etiketten zu überarbeiten. Damit kein falscher Eindruck über die Qualität des Produktes entsteht, würden „die Etiketten umgestaltet“ und der Fruchtgehalt „direkt auf der Front“ angegeben, erklärte Voelkel in <link file:21030>einem Schreiben an foodwatch.
Nach einem intensiven Schriftwechsel mit foodwatch hatte Beckers Bester seine Kundinnen und Kunden in einer Online-Umfrage nach ihren Erwartungen an das Etiketten-Design befragt. Die Mehrheit hatte sich hierbei für eine verständlichere Kennzeichnung ausgesprochen. Beckers Bester kündigte daraufhin neue Etiketten für Ende dieses Jahres an.
Auch der Hersteller Lausitzer will seine Kartonverpackungen zukünftig verständlicher kennzeichnen. „Diese Designänderungen werden aller Voraussicht nach im Frühjahr 2018 in den Markt kommen“, erklärte Lausitzer gegenüber foodwatch.
Update 8.3.2018 Besser spät als nie: Mehr als ein halbes Jahr nach Start der E-Mail-Aktion wendet sich Hersteller Albi in einem Schreiben direkt an die Mitmacherinnen und Mitmacher und verteidigt sein Produkt: Man halte alle Gesetze ein, die Geschmacksrichtung stehe als „entscheidende Hilfestellung“ vorne auf der Verpackung und ob es sich um Saft, Nektar oder ein Fruchtsaftgetränk handle, sei seitlich auf dem Getränkekarton abgedruckt. Auf die Kritik der Verwechslungsgefahr von echtem Saft und Zuckerwassermischungen geht der Hersteller nicht ein. Zwar macht Albi die vage Zusage, man werde die geäußerten Kritikpunkte „auf jeden Fall bei der Dekorprüfung berücksichtigen“. Allerdings fehlen konkrete Aussagen, wie und wann eine neue Verpackungsgestaltung kommen könnte.
Die Stellungnahmen im Überblick
Albis Antwort an die Unterzeichner der E-Mail-Aktion (seit 12.1.2018)
Stellungnahme und Schriftwechsel Beckers Bester/foodwatch (Stand 4.9.2017)
Stellungnahme Voelkel (04.08.2017)
Stellungnahme Lausitzer (18.8.2017)