Nachricht 07.10.2011

Lebensmittelindustrie steckt in der Vertrauenskrise

Nicht einmal jeder fünfte Verbraucher in Deutschland vertraut den Lebensmittelherstellern – und 81 Prozent fühlen sich nicht in der Lage, anhand der verfügbaren Informationen die Qualität von Produkten beim Einkauf zu beurteilen. Zahlen einer repräsentativen Umfrage, beauftragt vom Lobbyverband der Lebensmittelindustrie höchstselbst.

Tricks und Täuschung am laufenden Band – die Medienberichterstattung in den vergangenen Monaten konnte es vermuten lassen, dass das Vertrauen der Verbraucher in die Lebensmittelindustrie im Keller ist. Den Beleg lieferte die Branche nun selbst, genauer gesagt der Bundesverband der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).

Lebensmittelindustrie in der Vertrauenskrise

„Von der Wirtschaft selbst erhalten sie [die Verbraucher] nach eigenen Aussagen zu wenig Informationen", muss der Lobbyverband erkennen. Das ist das Ergebnis der groß angelegten Studie „Consumers' Choice“, für die das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag der BVE 30.000 Haushalte repräsentativ interviewte. In Zahlen: 81,2 Prozent der Befragten halten es für schwierig, die Qualität von Produkten anhand der vorhandenen Informationen richtig einzuschätzen – und gerade einmal 18,1 Prozent der Befragten vertrauen dabei den Angaben der Hersteller. 

Ganz anders übrigens das Vertrauen in Testinstitute wie Stiftung Warentest (70 Prozent), die den höchsten Wert in der Befragung erzielten – gefolgt von Verbraucherschutzorganisationen (65,2 Prozent). Dass die Vertrauenskrise angesichts all der Mogelpackungen hausgemacht sein könnte, dazu steht in den Analysen der BVE allerdings nichts.