„Milchmärchen“-Report entlarvt Klima-Werbung der Milchindustrie
Mit irreführenden Marketing-Kampagnen versucht die Milchindustrie, sich als klimafreundlich darzustellen – dabei trägt sie massiv zur Klimakrise bei.
Verbraucher:innen trinken immer weniger Milch. Die Milchindustrie steht wegen ihrer Klimaauswirkungen und der schlechten Haltungsbedingungen für Kühe zunehmend in der Kritik. Die Branche reagiert mit gezielten Marketing-Kampagnen: Reichweitenstarke Videos auf Tiktok und Co., eigene Websites und sogar Aktions- und Lehrmaterialen für Kitas und Schulen sollen das Image verbessern. Unternehmen und Lobbyverbände verbreiten dabei gezielt irreführende Informationen, um die negativen Auswirkungen der Milchproduktion zu verharmlosen. Das entlarvt der umfassende Report „Milchmärchen: Wie die Milchlobby die Klimakrise befeuert, Kühe leiden lässt und Verbraucher:innen täuscht“ von foodwatch und der Organisation Faba Konzepte.
Die irreführenden Behauptungen der Milchindustrie im Faktencheck:
Zahl der Milchkühe muss halbiert werden!
Auch wenn die Branche nicht gerne darüber spricht – die Wahrheit ist: Milch und Milchprodukte verursachen rund dreimal so hohe Klima-Emissionen wie pflanzliche Alternativen. Für einen wirksamen Klimaschutz muss die Zahl der Milchkühe in Deutschland daher mindestens halbiert werden. Würden wir in Deutschland Milch und Milchprodukte durch pflanzliche Alternativen ersetzen und freiwerdende Flächen renaturieren, könnten Emissionen in der Größenordnung von mehr als 10 Prozent der gesamten deutschen Treibhausgas-Emissionen reduziert werden.
Es geht nicht darum, Milch zu verbieten. Aber wir kommen um eine Wahrheit nicht herum: Wir müssen deutlich weniger Kühe halten und deutlich weniger Milchprodukte herstellen und essen.Kampagnen und Recherchen