Fotostrecke 19.06.2025

Fotostrecke: Irreführende Nahrungsergänzungsmittelwerbung

19.06.2025
Viel hilft viel? Bei Nahrungsergänzungsmitteln stimmt das nicht – auch wenn uns Influencer:innen wie hier Annkathrin Martin zum Konsum der Pillen und Pulver verleiten möchten. Tatsächlich ist irreführende Gesundheitswerbung für Nahrungsergänzungsmittel in den sozialen Medien allgegenwärtig – das belegt ein neuer foodwatch-Report.
Die Influencer:innen geben etwa Heilungsversprechen, wie hier Corinna Loroff, die einem Produkt des Herstellers Sunday Natural bescheinigt, ihre Leberwerte verbessert zu haben. Dies verstößt gegen die EU-Health-Claims-Verordnung, die Menschen vor irreführender Gesundheitswerbung schützen soll.
Viele Produkte werden als „Wundermittel“ gegen Hautprobleme, für die Fettverbrennung oder wie hier bei Carolin Kotke sogar zur Krebs- und Demenzvorbeugung und gegen ADHS angepriesen. Hier geht es um ein Omega-3-Supplement von Norsan. Auch solche krankheitsbezogenen Aussagen sind nicht zulässig.
Darüber hinaus bewerben zahlreiche Influencer:innen bestimmte Inhaltsstoffe mit wissenschaftlich nicht belegten Behauptungen. In der Health-Claims-Verordnung sind etwa grundsätzlich keine Gesundheitsversprechen zu Kollagen zugelassen. Dennoch bewarb Dmitrij Kreis das Kollagensupplement seiner eigenen Marke DK Health als Allheilmittel für Haut, Gelenke und Knochen – unter anderem mit dem seriös anmutenden Foto eines Arztes.
Victoria alias vicces ist sich sicher: Die Pulver der Marke ESN helfen ihr “extrem gegen einen aufgeblähten Bauch". Auch diese Werbung ist unzulässig.
Authentizität ist eine der wichtigsten Erfolgsgeheimnisse des Influencer-Marketings. Influencer:innen gewähren Einblicke in ihren Alltag und teilen eigene Erfahrungen, wie hier Johanna Dexheimer alias flusine. Dadurch entsteht das Gefühl einer freundschaftlichen Verbindung, so dass Werbebotschaften eher als ehrliche Empfehlungen denn als Marketing wahrgenommen werden.
Die beiden negativen Spitzenreiter der foodwatch-Recherche sind die Marken ESN und Sunday Natural. Sie werden am häufigsten mit aus Sicht von foodwatch unzulässigen Health Claims beworben. foodwatch fordert eine bessere Kontrolle von Gesundheitswerbung im Netz.