Nestlé-Wasserskandal wird zur Staatsaffäre in Frankreich
Im Skandal um illegal gefiltertes Mineralwasser erhebt ein Untersuchungsausschuss des französischen Senats schwere Vorwürfe: Die Regierung in Paris soll die verbotenen Praktiken von Unternehmen wie Nestlé bei der Wasseraufbereitung lange gedeckt haben. Nach einer Klage von foodwatch ermittelt die Justiz.
Ein Bericht des französischen Senats enthüllt brisante Details über den jahrelangen Wasserskandal rund um den Lebensmittelkonzern Nestlé: Das Unternehmen hat illegal Mineralwasser mit verbotenen Filtermethoden behandelt – und die Regierung soll davon gewusst, aber weggesehen haben. Die Untersuchungskommission spricht von einem „Staatsskandal“ und „gefährlichen Verbindungen zwischen dem Staat und Nestlé“.
Medienrecherchen hatten den Fall im vergangenen Jahr ans Licht gebracht. Nestlé hatte sein Wasser – etwa der Marken Perrier und Vittel – jahrelang mit Methoden wie UV-Bestrahlung und Aktivkohlefiltern behandelt. Das verstößt klar gegen EU-Vorgaben, nach denen natürliches Mineralwasser nicht aufbereitet werden darf.
foodwatch-Klage gegen Nestlé läuft!
Nestlé hat die illegale Praxis eingeräumt und bereits eine Geldstrafe gezahlt in Höhe von zwei Millionen Euro. Das ist für den Mega-Konzern jedoch lächerlich gering. Wir haben in Frankreich Nestlé erneut verklagt und verlangen umfassende Aufklärung – auch über die Rolle der französischen Regierung.
Denn der Vorwurf wiegt schwer: Offenbar wusste die französische Regierung nicht nur von der illegalen Praxis, ohne etwas zu unternehmen. Sondern noch schlimmer: Sie trug sogar aktiv zur Vertuschung bei. Ein Bericht der regionalen Gesundheitsbehörde (ARS) über das Nestlé-Wasser soll auf Druck des Unternehmens und nach Gesprächen mit dem Gesundheitsministerium entschärft worden sein: Hinweise auf Pestizide und Bakterien wurden entfernt. „Der Staat hat es an Transparenz fehlen lassen (…) Das war eine bewusste Strategie“, heißt es im Bericht des Senats.

Der französische Staat hat einen massiven Betrug vertuscht und es Nestlé ermöglicht, die Kontaminationen seines Wassers mit Pestiziden, E.coli-Bakterien und PFAS zu verschleiern.foodwatch Frankreich
foodwatch Frankreich hat bereits 2024 Klagen gegen Nestlé Waters, den französischen Marktführer Sources Alma sowie gegen öffentliche Entscheidungsträger eingereicht. Die französische Justiz ermittelt seit Februar 2025.

Protestieren Sie mit!
Stoppen Sie Nestlé! Gemeinsam fordern wir: Das fragwürdige „Mineralwasser” muss vom Markt!