Pressemitteilung 07.10.2019

Offenbar mehr als 1.100 Produkte vom Wilke-Rückruf betroffen - Nach foodwatch-Kritik an Informationspolitik: Hessen veröffentlicht Liste

Nach Kritik der Verbraucherorganisation foodwatch an der Informationspolitik im Fall Wilke haben die hessischen Behörden am Montagabend auf dem Portal www.lebensmittelwarnung.de eine Liste mit mehr als 1.100 Produkten veröffentlicht. Offenbar handelt es sich um die Liste der vom Rückruf betroffenen Lebensmittel des nordhessischen Unternehmens Wilke. Der Rückruf war wegen einer möglichen Belastung mit Listerien bereits am 2. Oktober erfolgt – Behörden bringen Wilke-Produkte in Verbindung mit zwei Todesfällen und weiteren Erkrankungen. 

Die jetzt öffentlich gemachte Liste enthält auch vegetarische und vegane Lebensmittel. Entgegen der bisherigen Behördenangaben sind zudem noch weitere Marken aufgeführt  – auch Marken, die nicht auf der ebenfalls heute vom hessischen Umweltministerium publizierten „Markenliste“ aufgeführt sind. Weshalb es hier widersprüchliche Angaben gibt, ist foodwatch nicht bekannt. 

Weiterhin fehlen Angaben zu den Verkaufsstellen. „Das ist für die Verbraucherinnen und Verbraucher aber besonders wichtig, da die Produkte ja gerade auch als lose Ware an Theken abgegeben oder von Caterern und Kantinen ausgegeben wurden“, erklärte foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker. Spätestens am 26. August 2019 hatte den Behörden eine Lieferliste der Firma Wilke vorgelegen – weshalb nun, fünf Tage nach Beginn der Rückrufaktion, noch immer keine klaren Angaben gemacht werden könnten, sei unverständlich. 

Für Rückfragen zu der Produktliste konnte foodwatch das hessische Umweltministerium am Montagabend nicht mehr erreichen. Die Verbraucherorganisation hat keine Information darüber, ob die Liste nunmehr zumindest in Bezug auf die Produkte vollständig ist. Obwohl der Rückruf weltweit erfolgt ist, befinden sich vor allem Produkte auf der Liste, die den Bezeichnungen zufolge im deutschsprachigen Raum vertrieben sein dürften.