Nachricht 25.11.2014

Lebensmittelkontrollen in Schulkantinen veröffentlichen!

foodwatch fordert die Veröffentlichung aller Ergebnisse der amtlichen Lebensmittelkontrollen in Schulkantinen und bei Schul-Caterern. Denn während die Kontrollbehörden genau wissen, wie es um die Hygiene in Schulkantinen und bei Zulieferern steht, tappen Schulleiter oder Eltern im Dunkeln, kritisierte foodwatch heute vor der Vorstellung einer Untersuchung zur Qualität der Schulverpflegung durch Bundesernährungsminister Christian Schmidt.

foodwatch fordert Minister Schimdt auf, endlich die gesetzliche Grundlage zu schaffen, dass die Bundesländer alle amtlichen Hygienekontrollergebnisse veröffentlichen müssen. Es ist ein Unding, dass Lehrer und Eltern nicht auf die Kenntnisse der Behörden zugreifen können, um den vertrauenswürdigsten Lieferanten für das Schulessen der Kinder zu ermitteln. Nach Ansicht von foodwatch müssen die Ergebnisse der amtlichen Lebensmittelkontrollen grundsätzlich und für alle Lebensmittelunternehmen veröffentlicht werden – im Bereich der Schul- oder auch Kita-Verpflegung wird besonders deutlich, wie wichtig Transparenz über die Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen ist. 

Vorbild Dänemark

Das Vorbild Dänemark zeigt, dass die Veröffentlichung der Kontrollergebnisse präventiv wirkt: Weil die Betriebe wissen, dass Verstöße gegen Hygienevorgaben bekannt werden, haben sie einen starken Anreiz, sich von vornherein an die Gesetze zu halten. In Dänemark werden Verbraucher im Internet und direkt vor Ort am Eingang jedes Lebensmittelbetriebes oder Restaurants detailliert über die amtlichen Kontrollergebnisse informiert. Zusätzlich zeigen „Smiley“-Grafiken von lachend bis weinend leicht schnell verständlich an, wie gut der jeweilige Betrieb die Hygienevorgaben beachtet hat oder ob es zu Beanstandungen gekommen ist. Während in Deutschland Jahr für Jahr bei jedem vierten kontrollierten Unternehmen Verstöße gegen lebensmittelrechtliche Vorgaben festgestellt werden, ist die Beanstandungsquote in Dänemark seit der Einführung des Smiley-Systems vor mehr als zehn Jahren drastisch gesunken. Hygiene ist zu einem positiven Wettbewerbsfaktor geworden, von dem alle in Dänemark profitieren – nicht zuletzt auch die dänischen Schulkinder bei der Schulverpflegung.