Frage des Monats 01.01.2015

Studentenfutter soll gut für die Konzentration sein – stimmt das denn, sind Nüsse wirklich so gesund?

Antwort der Ernährungsexpertin:

Nüsse sind sehr beliebt als kleiner Snack zwischendurch, besonders im Winter sind sie eine gute Bereicherung des Speiseplanes. Bereits im Herbst beginnt die Ernte dieser Energielieferanten. Eine Hand voll Nüsse am Tag liefert wertvolle B-Vitamine, Mineralien wie Calcium, Magnesium und Eisen sowie die Spurenelemente Zink und Mangan. Je nach Sorte in unterschiedlicher Menge.

Nüsse zählen zum Obst und sind in erster Linie essbare Samenkerne von Früchten (Schalenobst), gehören aber zum Teil anderen botanischen Familien an. Zu den Nüssen zählen unter anderem die Haselnuss, Macadamianuss, Edelkastanie (Maroni) und die echte Walnuss (galt bis vor kurzem noch als Steinfrucht). Die Mandel, Pekanuss, Cashewnuss und die Pistazie hingegen sind Kerne von Steinfrüchten, die Paranuss der Samen einer Kapselfrucht. Die zur Weihnachtszeit ebenfalls sehr beliebte, aber ganzjährig auch frisch erhältliche Erdnuss ist keine Nuss, sondern eine Hülsenfrucht – auch wenn sie für die meisten umgangssprachlich zu den Nüssen zählt.

Bei Ernährungsfragen weiß foodwatch-Expertin Dr. Astrid Gerstemeier Rat.

Was macht Nüsse so wertvoll?

Nüsse haben eine hohe Nährstoffdichte, sind eine hochwertige pflanzliche Quelle für Eiweiße und verfügen über eine günstige Zusammensetzung der Fettsäuren. Außerdem über viele Antioxidantien, einen hohen Gehalt an wasserlöslichen Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen und je nach Sorte B-Vitamine und Mineralien.

Wie fettig sind Nüsse wirklich?

Nüsse haben aber auch einen hohen Fettgehalt. Er liegt je nach Sorte zwischen zirka 40 Prozent (Cashewnuss) und 70 Prozent (Macadamianuss). Werden Nüsse im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung in kleinen Mengen genossen oder ergänzen sie hin und wieder den Salat, das Gemüse oder Müsli ist der Energiegehalt kein Problem, da sie auch entsprechend sättigen und den Blutzuckerspiegel nur geringfügig ansteigen lassen. Denn wichtiger noch als die mengenmäßige Fettzufuhr ist die Qualität des Fettes und da liegen Nüsse durch den hohen Gehalt ungesättigter Fettsäuren ganz klar vorne.

Das Fett der Nüsse ist überwiegend einfach ungesättigt. Die Walnuss hingegen hat den höchsten Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und ein hervorragendes Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 Fetten. Die Mandel und die Cashewnuss liefern besonders viel Magnesium. Die Mandel dazu noch nennenswerte Mengen an Calcium, Phosphor und Eisen. Aber auch die Haselnuss – ebenfalls ein häufiger Bestandteil in Nussmischungen oder auch in Studentenfutter – enthält verhältnismäßig viel Calcium, Magnesium, Phosphor und Eisen.

Die beste Quelle für Selen – ein wichtiges Spurenelement – liefert die Paranuss mit 100 µg pro 100 g Nüsse. Der Gehalt in anderen Nusssorten liegt im Vergleich dazu zwischen drei und sechs µg. Erwähnenswert ist außerdem der Gehalt an Zink, der mit zirka vier mg noch mal höher ist als beispielsweise in der Mandel (2,7 mg) oder in der Haselnuss (1,9 mg).

Auch wenn jede Sorte ihre eigenen Vorzüge hat, kommt es auf die Mischung an, um den besonderen Nutzen dieses Obstes voll auszukosten.

Trockene und kühle Lagerung ist wichtig

Da Nüsse viele ungesättigte Fettsäuren enthalten besteht die Gefahr, dass diese schnell ranzig werden oder auch, wenn sie nicht trocken genug gelagert werden, schnell schimmeln.

Bei Frischware ist es wichtig darauf zu achten, dass die Nüsse auch tatsächlich frisch sind. Sie sollten nicht muffig riechen oder dunkle beziehungsweise gar schimmelige Stellen aufweisen. Die Nuss sollte innerhalb der Sorte eher hell und frisch aussehen, je gelblicher oder dunkler sie ist, desto älter ist sie in der Regel.

Nüsse, die noch in der Schale sind, sollten in Kisten oder Netzten angeboten werden – quasi genauso wie frisches Obst. Somit können die Früchte atmen. Kauft man gemahlene oder in Plastiktüten abgepackte Ware, sollte man immer auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten. Riecht die Ware dennoch muffig oder ranzig – besser nicht verzehren.

Nüsse sollten, egal ob schon geschält oder nicht, am besten dunkel, kühl und trocken gelagert werden. Nicht im Kühlschrank zwar, aber ein gut temperierter, trockener Keller oder ein unbeheizter Vorratsraum im Haus sind ideal. Zu viel Feuchtigkeit kann die Schimmelbildung fördern.

Zutaten im Idealfall getrennt aufbewahren

Daher gibt es gerade bei „Studentenfutter“ noch etwas zu bedenken. Die enthaltenen Rosinen benötigen eine eher feuchte Lagerung, damit sie frisch bleiben. Nüsse hingegen sollten eher trocken gelagert werden. Bei fertigen Mischungen  ist es deshalb besonders wichtig, auf Frische zu achten, um keine unliebsame Überraschung zu erleben. Im Idealfall also selber mischen. Dann können die bevorzugten Zutaten für eine Mischung aus getrocknetem Obst und Nüssen jeweils bedarfsgerecht aufbewahrt werden. Für jemanden, der sich konzentrieren muss – egal ob beim Sport oder bei der Arbeit – und wertvolle, schnell verfügbare Energie benötigt, ist die Kombination aus Nüssen und getrocknetem oder auch frischem Obst eine sehr gute Quelle für gute Nährstoffe und natürliche Süße – der Name „Studentenfutter“ ist also durchaus passend.

(Bild: © Yvonne Bogdanski – fotolia.com)