Newsletter 13.03.2015

Gutachten belegt: Geheim-Club Lebensmittelbuch-Kommission gescheitert – jetzt Aktion unterzeichnen und Druck erhöhen

Hallo und guten Tag, 

seit Jahren fordern wir das Aus für die geheim tagende Lebensmittelbuch-Kommission (LMBK). Mit absurden Regeln für Produktbezeichnungen sorgt das kaum bekannte Gremium verlässlich für große Verwirrung im Supermarkt.

Beliebte Beispiele: Sogenannte „Kalbfleisch-Leberwurst“, die überwiegend aus Schweinefleisch besteht, oder Zitronenlimonade, die niemals auch nur eine Zitrone gesehen hat.

Ein vom Bundesernährungsministerium selbst beauftragtes Gutachten bestätigt nun: Die Kommission ist gescheitert. Und immerhin – Bundesminister Christian Schmidt (CSU) kündigte eine Reform an. Was das aber genau heißt, weiß noch niemand. Denn die industrienahen Gutachter empfehlen lediglich ein „Reförmchen“. Der entscheidende Konstruktionsfehler soll nicht behoben werden: der Einfluss der Lebensmittel-Wirtschaft auf Produktkennzeichnungen, die am Ende uns Verbrauchern ein verlässliches Bild von einem Lebensmittel geben sollen.

Heute sitzen in der Kommission neben Verbraucherschützern oder Wissenschaftlern auch Industrielobbyisten – und die können per Veto alle Beschlüsse blockieren! Hinter verschlossenen Türen kommen so immer wieder absurde Regelungen zustande, die nur den Lebensmittelherstellern dienen.

Wir meinen: Eine Reform der Kommission reicht nicht aus. Das undemokratische Geheimgremium muss jetzt endlich abgeschafft werden.

Schließen Sie sich bitte unserer Forderung an und schreiben Sie Bundesminister Christian Schmidt: www.foodwatch.de/aktion-lebensmittelbuch

Die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission tagt im Geheimen, und geheim blieb auch lange das jetzt vorliegende Experten-Gutachten. Bereits vor Weihnachten war es dem Bundesernährungsminister zugestellt worden. Ende Februar hatte foodwatch gefordert, den Evaluationsbericht endlich zu veröffentlichen. Nun liegt er vor – und bestätigt, was Lebensmittelwirtschaft und die politisch Verantwortlichen über Jahre hinweg nicht zugeben wollten: Die Kommission ist gescheitert. Anders lässt sich der Bericht kaum interpretieren.

Denn für ein „Weiter so“ mit einer unveränderten Kommission sehen die Gutachter nur ein einziges Argument: Dass dann „kein Restrukturierungsaufwand“ bestehe. Ansonsten listen die Gutachter nur Negativpunkte auf! Anders gesagt: Gegen eine Änderung spricht nur, dass dafür etwas geändert werden muss.

Wie genau sich der Ernährungsminister Christian Schmidt die Zukunft der Lebensmittelbuch-Kommission nun vorstellt, wissen wir nicht. Bekannt hat er lediglich, dass er das Gremium trotzdem beibehalten will – wenn auch „mit deutlicher“ Feder verändert.

Aber das reicht nicht aus! Wir wollen keine geänderte Geheimkommission, in der die Lebensmittel-Wirtschaft weiter großen Einfluss hat, sondern einen echten Neustart – das geht nur mit einer Abschaffung der Kommission. Stattdessen sollten rechtsverbindliche Regeln für Produktbezeichnungen in einem demokratischen Verfahren von einer Bundesbehörde erarbeitet werden und sich vor allem an Erwartungen und Verständnis der Verbraucher orientieren – nicht an den ökonomischen Interessen der Hersteller!

Schließen Sie sich deshalb bitte mehr als 47.000 Verbraucherinnen und Verbrauchern an und schreiben Sie an Bundesernährungsminister Christian Schmidt – genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt! 

Ich fordere die Abschaffung der Lebensmittelbuch-Kommission!

Eine wichtige Bitte haben wir noch: Leiten Sie diese Nachricht doch an Freunde und Familienmitglieder weiter – nur gemeinsam können wir etwas verändern!

Vielen Dank für Ihre Unterstützung,
Ihr foodwatch-Team

P.S.: Die Lebensmittel-Lobby hat mit dem Bundesernährungsministerium quasi ihren eigenen Minister in der Regierung sitzen. foodwatch ist die Interessenvertretung der Verbraucher. Schließen Sie sich uns an - gemeinsam setzen wir uns für eigentlich selbstverständliche Rechte wie Transparenz und Gesundheitsschutz ein. Jetzt foodwatch-Förderer werden:

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