Frage des Monats 01.11.2015

Die einen mögen sie, viele andere nicht: Rosinen, Sultaninen, getrocknete Weintrauben – wo ist eigentlich der Unterschied?

Antwort der Ernährungsexpertin:

Gemeinsam ist diesen Bezeichnungen, dass es sich um getrocknete Früchte, bzw. um getrocknete Beeren handelt. Als Oberbegriff für getrocknete Weinbeeren steht der Begriff Rosine. Die begriffliche Herkunft unserer als Rosine bezeichneten Weinbeeren stammt aus dem altfranzösischen "raisin" beziehungsweise „rosin“ sowie dem lateinischen Wort recemus – Weinbeere.

Die Bezeichnungen Sultanine, Rosine oder Korinthe bezeichnen wiederum jeweils eine bestimmte Sorte unter den Weinbeeren.

Für ein Kilogramm Rosinen werden vier Kilogramm frische Beeren benötigt

Die jeweiligen Beeren werden reif geerntet und in der Sonne beziehungsweise Wärme getrocknet bis der Feuchtigkeitsgehalt deutlich unter 20 Prozent  gesunken ist. Um ein Kilogramm Rosinen zu erhalten, müssen etwa drei bis vier Kilogramm frische Weinbeeren getrocknet werden.

Bei Ernährungsfragen weiß foodwatch-Expertin Dr. Astrid Gerstemeier Rat.

Rosinen stammen meist von spanischen Trauben

Als Rosinen werden große, fleischige, saftige und kernhaltige getrocknete Traubenbeeren bezeichnet, die zum großen Teil von der dunkelroten bis blauen Malagatraube stammen. Es gibt aber auch hellere Sorten türkischer oder griechischer Herkunft. Teilweise haben die getrockneten Beeren noch kleine Stiele.

Sultaninen haben besondere Süße

Typisch für Sultaninen ist die eher helle Farbe, sie werden aus der Sultana-Traube (Thompsen Seedless) gewonnen. Es handelt sich in der Regel um größere Beeren. Sie haben eine eher dünne, helle  Haut und sind meist kernlos. Angebaut werden die Trauben weltweit, vornehmlich in der Türkei, den USA (Kalifornien), Australien und Südafrika. Durch die warmen Anbauländer haben sie eine besondere Süße. Zur Konservierung und zur Aufhellung bzw. Veredelung werden einzelne Sorten geschwefelt im Handel angeboten. Ungeschwefelt sind Sultaninen in jedem Fall dunkler.

Korinthen stammen aus Griechenland

Korinthen tragen ihren Namen auch der Rebsorte wegen, aber vor allem wegen Ihres Ursprungs aus Korinth. In Griechenland gelten Korinthen als Delikatesse. Die Rebsorte Korinthaki bringt die eher dunklen, herben, kleinen, ebenfalls kernlosen Beeren hervor. Neben Griechenland wird diese Sorte auch in den USA (Kalifornien), Australien und Südafrika angebaut. Korinthen sind immer ungeschwefelt und ohne Stiel.

Korinthen werden eher für Süßspeisen verwendet

Korinthen haben in der Weihnachtsbäckerei ihren festen Platz zum Dekorieren, während die Sultaninen oder Rosinen aufgrund des hohen Fruchtzuckeranteils eher in Süßspeisen in Form von Brötchen oder Kuchen ihren Einsatz finden. Teilweise werden sie auch zum verfeinern von Wildgerichten verwendet und geben auch manchen orientalischen Speisen eine besondere Geschmacksnote. Als Bestandteil in Müsli oder Studentenfutter sind sie ganzjährig beliebt.

Zwischen Rosinen, Sultaninen und Korinthen gibt es also durchaus Unterschiede. Gemeinsam ist ihnen aber, dass die einen sie mögen und viele anderen eben nicht.