Frage des Monats 01.08.2015

Endlich Sommer: Zur Abkühlung können Getränke und Mahlzeiten an heißen Tagen eigentlich kaum kalt genug sein – oder?

Antwort der Ernährungsexpertin:

Bei großer Hitze im Sommer ist es wichtig Flüssigkeitsverluste durch starkes Schwitzen mit Getränken wieder auszugleichen. Dabei geht es nicht darum den Körper runter zu kühlen, sondern darum den Wasserhaushalt auszugleichen. Die Körpertemperatur wird durch das Schwitzen reguliert: Den Schweiß auf der Oberfläche der Haut braucht der Körper dringend zur eigenen Wärmeregulation. 

Bei Ernährungsfragen weiß foodwatch-Expertin Dr. Astrid Gerstemeier Rat.

Besser Antipasti als Pasta

Für den Körper sind die hohen Temperaturen sehr anstrengend, daher ist es per se hilfreich wenn das Essen etwas leichter und kühler ausfällt. Zudem sind kleinere Portionen bei warmen Temperaturen meist besser zu verdauen, da die Verdauungsenergie durch die Hitze etwas schwächer ist als bei durschnittlichen Temperaturen. Ein Salat mit Tomaten, Gurken, geraspelten Karotten oder Zucchini mit einem kühlenden Dressing aus beispielweise Joghurt ist sehr erfrischend. Kühle Soßen oder kalte Beilagen zu warmen Gerichten sind geeignet und auch Antipasti sind eine gute Wahl an heißen Tagen. Eher kühlende Lebensmittel sind beispielsweise Gurken, Tomaten, Melonen, Joghurt und Buttermilch. Auch Minze, Zitronenmelisse oder Basilikum haben einen kühlenden Effekt, den man sich an heißen Tagen zu nutze machen kann, entweder als Zutat in Dips, Soßen oder Salaten oder auch aufgebrüht als Tee.

Statt eisgekühlte besser lauwarme Getränke

Beim Trinken sind eher warme – nicht heiße – Getränke, die in regelmäßigen kleinen Mengen getrunken werden, ideal. Der Körper bekommt zwar ein zusätzliches Wärmesignal, aber genau das ist gewünscht. Die warmen oder lauwarmen Getränke führen zu leichtem, permanenten nicht aber starken Schwitzen und damit wiederum zu einer stetigen Abkühlung . Denn auf diese Weise entsteht auf der menschlichen Haut die sogenannte Verdunstungskälte, die die eigene Körpertemperatur ohne zusätzliche Belastung des Kreislaufs herunter reguliert. Dieses leichte, kühlende Schwitzen ist für den Köper deutlich angenehmer als das eher anstrengende „sturzbachartige“ Schwitzen, das häufig nach dem Genuss von eisgekühlten Getränken einsetzt.

Je kälter desto anstrengender für den Körper

Je kälter also die Temperatur eines Getränkes ist, desto mehr Energie ist zur Erwärmung im Körper notwendig. Denn eiskalte Getränke und auch Speisen müssen vom Körper erst „erwärmt“ werden, was einen höheren Energieaufwand erfordert, anstrengend für den Körper ist und manchmal auch zu Magenbeschwerden führen kann. Um bei den Getränken geschmacklich zu variieren kann man Wasser zum Beispiel einen Spritzer frischen Zitronen- oder Orangensaft hinzufügen oder hin und wieder auf die allseits beliebte Fruchtsaftschorle ausweichen. Auch abgekühlte Kräuter- oder Früchtetees sind für die heiße Jahreszeit ideal.

Nicht nur Leitungwasser

Um bei starkem Schwitzen oder auch beim Sport Mineralstoffdefiziten vorzubeugen, sollte immer mal wieder Mineralwasser getrunken werden.Und noch etwas: Wer aufgrund der Hitze die Hauptmahlzeit in den späteren Abend verlagert, sollte nach dem Essen darauf achten, dass noch etwas Zeit – wenigstens zwei bis drei Stunden – bis zur Bettruhe bleiben. Oder auch noch einen kleinen Abendspaziergang in der abgekühlten Abendluft machen. Denn das erleichtert es, das Abendessen zu verdauen und verhilft entsprechend zu besserem Schlaf.