Goldener Windbeutel 2013

Der Goldene Windbeutel 2013 ging an Wild für Capri-Sonne Orange.

Kinder sind für die Lebensmittelindustrie die ideale Zielgruppe: Sie sind die Kunden von morgen und leicht zu beeinflussen. Um auf die Mitverantwortung der Unternehmen für Fehlernährung bei Kindern hinzuweisen „kürte“ foodwatch bei der Wahl zum Goldenen Windbeutel 2013 die dreisteste Werbemasche des Jahres bei einem Kinderprodukt.

Die Kandidaten

  • Wild/SiSi Werke: Capri Sonne.
    Der Hersteller Wild bewirbt seine Wasser-Zucker-Arome-Mixtur bei gesponserten Sportevents, vergibt ein eigenes Schwimmabzeichen und verbreitet Unterrichtsmaterial mit Markenlogo und Lernaufgaben zum Produkt – alles indirekte Werbung an den Eltern vorbei.
  • Ehrmann: Monsterbacker Knister.
    Ehrmann setzt alles daran, überzuckerte Produkte als Spielzeug zu vermarkten. Bei all den Knister-, Blubber- oder Zunge-Färb-Applikationen gerät in Vergessenheit, dass der „Fun- und Action-Joghurt“ mit acht Stück Würfelzucker pro 135-Gramm-Becher ganz einfach eine Süßigkeit ist.
  • funny-frisch/Intersnack: Pom-Bär.
    Intersnack hat sich eine Selbstbeschränkung auferlegt, die Werbung an Kinder unter 12 Jahren grundsätzlich ausschließt. Außer, wenn die Produkte besondere Nährwert-Eigenschaften erfüllen. Diese Hürde überspringt nach funnyfrischs Definition aber selbst der fettig-salzige Pom-Bär-Snack.
  • Nestlé: Kosmostars.
    Laut Nestlé ein „vollwertiger Start in den Tag“ mit „Vollkorngarantie“ – in Wahrheit schlicht eine Süßigkeit. Mit trickreichen Portionsangaben rechnet der Hersteller den Zuckergehalt klein.
  • Dr. Oetker: Paula.
    Für den „Kuhflecken“-Pudding schlägt der Hersteller eine wahre Materialschlacht: Von Klingeltönen über eine iPhone-App bis Online-Karaoke zum Auswendiglernen des Paula-Kinder-Raps aus dem Werbespot. Höhepunkt: Internetspiele wie die „Flecken-Jagd“, bei der virtuelle Paulas so viele Puddings wie möglich einsammeln sollen.

     

Das foodwatch-Team ruft zur Abstimmung auf
      foodwatch entschuldigt sich bei Capri Sonne
     

     

Das Ergebnis

120.000 Verbraucher haben zwischen dem 18. April und dem 15. Mai 2013 entschieden: Der Preis für die dreisteste Werbemasche für ein Kinderprodukt geht an Capri-Sonne. foodwatch verleiht dem Hersteller Wild/SiSi-Werke, der den überzuckerten Softdrink mit Sport- und Schulmarketing aggressiv an Kinder vermarktet, deshalb den „Goldenen Windbeutel 2013“.

Das Ergebnis der Wahl zum „Goldenen Windbeutel“ 2013.

     

Die Verleihung

Der Goldene Windbeutel 2013 ging an die Capri-Sonne von Wild.

Am 16. Mai 2013 verlieh foodwatch den „Goldenen Windbeutel“ an die SiSi-Werke. Beim Versuch, die Trophäe der Geschäftsführung persönlich zu überreichen, wurden die foodwatch-Aktivisten am Werkstor in Eppelheim bei Heidelberg jedoch abgewiesen.