Nachricht 09.12.2022

Krebsverdächtige Mineralöle in Schoko-Nikoläusen

sasel77 / istock

Öko-Test hat in Schokoladen-Nikoläusen Mineralöle gefunden. Einige von ihnen enthalten die besonders kritischen aromatischen Mineralöle, die im Verdacht stehen, Krebs auszulösen.

Pünkltlich zur Weihnachtszeit hat die Zeitschrift Öko-Test Nikoläuse und Weihnachtsmänner aus Schokolade getestet. Das Ergebnis: Alle 23 Produkte sollen gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) enthalten. MOSH können vom Körper leicht aufgenommen werden und sich im Fettgewebe anreichern. Bei Versuchen mit Ratten führten diese in bestimmten Organen zu Schäden. Bei drei Produkten sollen sogenannte aromatische Mineralöle (MOAH) festgestellt worden sein.  Sie sind besonders kritisch und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.

Diese Produkte enthalten MOAH

Diese drei Produkte sollen aromatische Mineralöle enthalten:

  • Alnatura Vollmilch Weihnachtsmann
  • Hachez Weihnachtsmann Edelvollmilchschokolade
  • Wawi Weihnachtsmann Die Extrahelle

Wie kommen Mineralöle in die Schokolade?

Bei Schokolade können Kakaobohnen durch Schmieröle an Erntemaschinen verunreinigt werden oder beim Transport in Sisal- und Jutesäcken, die mit Mineralölen behandelt sind. Abgesehen davon kommen Mineralöle flächendeckend in der Umwelt vor.

Ein Anbieter schrieb Öko-Test, dass die Belastung in seinem Schoko-Nikolaus "voraussichtlich durch die Verpackung aus Plastikfolie" zustande kommen. Denn die habe im Gegensatz zu Alufolie "keinerlei Barriereeigenschaften". 

Nulltoleranz für aromatische Mineralöle!

Wegen ihres gesundheitsschädlichen Protenzials haben die EU-Mitgliedstaaten gemeinsam mit der EU-Kommission im April 2022 Höchstwerte für aromatische Mineralöle (MOAH) von 2,0 mg/kg für Fette und Öle beschlossen. Produkte, die diesen Wert überschreiten, müssen „vom Markt“ genommen und gegebenenfalls zurückgerufen werden, heißt es in dem Beschluss. Laut Öko-Test liegen die drei Schoko-Nikoläuse unter dem Höchstwert. foodwatch sieht die Produkte dennoch kritisch: Die Aufnahme von MOAH sollte generell vermieden werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung geht davon aus,  dass "ein mögliches krebserregendes Potential [...] nicht ausgeschlossen werden kann".  foodwatch fordert die Hersteller deshalb auf, MOAH aus ihren Produkte zu verbannen. 

Ökotest hatte auch in einer Butter krebsverdächtige MOAH nachgewiesen. Die Menge hatte den Höchstwert deutlich überschritten. foodwatch fordert die Bundesregierung auf, den Verkauf des Produktes stoppen.