lebensmittelklarheit.de ist online
Die staatlich geförderte Internetplattform lebensmittelklarheit.de ist online. Verbraucher können hier Lebensmittel melden, von denen sie sich getäuscht fühlen. Das Interesse beim Start war riesig, die Seite über Stunden überlastet und kaum zu erreichen.
Tausende Verbraucher haben sich bereits über die foodwatch-Seite abgespeist.de bei Herstellern über den ganz legalen Etikettenschwindel beschwert. Diesen hat nun auch die Bundesregierung offiziell als Problem anerkannt: Sie finanziert die Seite lebensmittelklarheit.de, betrieben wird sie von den Verbraucherzentralen. Bei der Vorstellung des Portals vor der Bundespressekonferenz in Berlin drohte Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) der Lebensmittelindustrie unverhohlen mit Gesetzesmaßnahmen: Mit der Seite wolle sie „herausfinden, wo gegebenfalls auch Regelungen angepasst werden müssen“, sagte sie.
foodwatch fordert, dieser Ankündigung auch Taten folgen zu lassen. Lebensmittelklarheit.de ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung. Was wir aber wirklich brauchen, ist nicht Klarheit und Wahrheit für einige Produkte im Internet, sondern für alle Produkte im Supermarkt. Verbraucher wünschen sich eindeutige Angaben etwa zum Nährwertgehalt, zur Herkunft oder zur Art der Tierhaltung. Hier braucht es verbindliche politische Regelungen – und nicht nur ein Informationsportal.
