Seit anderthalb Jahren ist das industrielle Töten männlicher Küken in Deutschland verboten. Für den Schutz der Tiere hat das aber wenig gebracht. Denn die Küken werden einfach außerhalb Deutschlands getötet. Auch hat das Leiden der Legehennen nicht abgenommen. Genau deswegen setzen wir uns für mehr Tiergesundheit und bessere Haltungsformen ein. Wenn es sein muss scheuen wir dabei auch keine drastischen Maßnahmen.
So haben wir im Mai 2023 Strafanzeige gegen eine Brüterei für Legehennen gestellt. Der Betrieb in Nordrhein-Westfalen soll männliche Küken zur Tötung ins Ausland gebracht und damit das in Deutschland geltende Kükentöten-Verbot umgangen haben. Da die zuständige Behörde den Namen des Betriebs nicht herausgibt, stellten wir bei der Staatsanwaltschaft in Düsseldorf Strafanzeige gegen Unbekannt.
Was passiert mit den männlichen Küken?
Seit dem 1. Januar 2022 dürfen männliche Küken in Deutschland nicht mehr direkt nach dem Schlüpfen getötet werden. foodwatch hat nachgeforscht, wie es den fast 9 Millionen männlichen Küken ergangen ist, die in den ersten neun Monaten 2022 geschlüpft sind. Die überraschende Erkenntnis: Keiner weiß es – oder will es wissen. Der Lobbyverband der Geflügelindustrie? Kann über den Verbleib der „Bruderhähne“ nur spekulieren. Entsprechende Kontrollen der zuständigen Behörden? Finden bisher offenbar nicht statt. Unsere Recherchen zeigen stattdessen: Hühner-Betriebe haben mehr als 300.000 Tiere ins Ausland transportiert. Mindestens im Fall einer Brüterei wurden die männlichen Küken dort nicht aufgezogen – sondern getötet. Bei unseren Recherchen und Veröffentlichungen sind wir auf private Spenden angewiesen, denn nur so können wir schnell, unabhängig und gewissenhaft arbeiten.
Die Lösung: Zweinutzungshühner
Das Verbot des Kükentötens doktert nur an Symptomen eines kaputten Tierhaltungssystems herum, das möglichst billig möglichst viele Eier produzieren will. An dem Grundproblem, dass Hühner in der modernen Agrarindustrie entweder für eine extreme Legeleistung oder eine extreme Mastleistung gezüchtet werden, ändert sich nichts. Die einzige zukunftsfähige Lösung sind sogenannte ‚Zweinutzungshühner‘. Diese robusteren und gesünderen Rassen legen Eier und setzen genug Fleisch für die Mast an. Die tierquälerische Hochleistungszucht muss gesetzlich verboten werden! Das Problem: von allein ändert sich nichts. Nur wenn wir durch wirksame Kampagnen die Öffentlichkeit mobilisieren und mit Fakten überzeugen, kann die Politik zum Einlenken bewegt werden. Jede Aktion, ob digital oder auf der Straße, jede Hintergrundrecherche und jede Veröffentlichung: All das ist nur durch private Spenden möglich. Darum danken wir Ihnen für jede Unterstüzung.
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