Newsletter 07.07.2016

Diese Werbung müssen wir stoppen!

Hallo und guten Tag,

und, fiebern Sie auch schon dem EM-Halbfinale entgegen? In wenigen Stunden spielt die Fußball-Nationalelf gegen Gastgeber Frankreich. Besonders Kinder sind glühende Fans von Schweini, Müller & Co. Das weiß auch der Weltkonzern Coca-Cola: Er druckt in einer aktuellen EM-Kampagne die Gesichter der Fußballstars auf seine Cola-Dosen. Nach dem Motto „Hol Dir das Team in 24 Sammeldosen“ macht Coca-Cola Kasse auf Kosten der Kindergesundheit!

Denn Kinder verzehren ohnehin schon mehr als doppelt so viele Süßigkeiten und Zuckergetränke wie empfohlen. Mit seiner EM-Kampagne trägt Coca-Cola gehörig dazu bei. Deshalb haben wir gemeinsam mit der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Beschwerde beim Deutschen Werberat, dem Selbstregulierungsorgan der Werbewirtschaft, eingereicht. Die Coca-Cola-Kampagne verstößt gegen drei Verhaltensregeln des Werberats über die „kommerzielle Kommunikation für Lebensmittel“: Erstens ist die Kampagne eine „direkte Aufforderung zum Kauf oder Konsum an Kinder“. Zweitens nutzt Coca-Cola das besondere Vertrauen aus, das Kinder Vertrauenspersonen wie den deutschen Fußball-Nationalspielern entgegenbringen. Drittens erschwert die Kampagne das „Erlernen einer ausgewogenen, gesunden Ernährung“. 

Wir müssen uns dabei immer wieder ins Gedächtnis rufen, wie ungesund Zuckergetränke wirklich sind. Schon ein bis zwei Cola-Dosen am Tag erhöhen das Risiko für Übergewicht und Typ-2-Diabetes um 26 Prozent. 

Aber ohne den Deutschen Fußball-Bund (DFB) wäre die EM-Kampagne von Coca-Cola in der jetzigen Form gar nicht möglich. Der DFB ist es, der im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung die Gesichter der Nationalelf an den Weltmarktführer für Zuckergetränke verkauft. Wir fordern den DFB auf, sowohl seine Werbepartnerschaften mit Coca-Cola als auch mit Ferrero und McDonald’s zu beenden. Machen Sie mit und unterzeichnen Sie unserere Protestaktion!

Kein Kindermarketing für Ungesundes mit unseren Fußballstars!

Apropos Junkfood!

Wir haben vor wenigen Tagen 20 Süßigkeiten in einem Labor auf den Gehalt gesundheitsschädlicher Mineralöle getestet. Ferreros „Kinder Riegel“Lindts „Fioretto Nougat Minis“ und die „Sun Rice Classic Schoko Happen“ der Firma Rübezahl (u.a. Aldi) enthielten demnach die gefährlichen aromatischen Mineralöle (MOAH), die Krebs auslösen und das Erbgut verändern können.
Die betroffenen Hersteller haben wir aufgefordert, ihre belasteten Produkte aus den Regalen zu nehmen. Doch diese weigern sich, sie werfen uns „Panikmache“ vor und – jetzt halten Sie sich fest – nennen den Verzehr ihrer mineralölhaltigen Schokoladen "unbedenklich"! Dabei ist die wissenschaftliche Lage glasklar: Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wirken aromatische Mineralöle in Lebensmitteln erbgutschädigend, unabhängig von der Menge. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist der Ansicht, dass aufgrund des krebserzeugenden Potenzials kein nachweisbarer Übergang dieser Mineralöle auf Lebensmittel stattfinden sollte.

Was wir jetzt brauchen ist eine politische Lösung: Wir fordern strikte Höchstwerte für Mineralöle in Lebensmitteln und eine Null-Toleranz für die besonders kritischen aromatischen Mineralöle (MOAH). Zudem müssen Lebensmittel durch Barrieren vor dem Übergang von Mineralölen aus Altpapierverpackungen geschützt werden. Unterstützen Sie unsere Forderungen und unterzeichnen Sie unsere E-Mail-Protestaktion: 

Mineralöle RAUS aus unseren Lebensmitteln!


Vielen Dank für Ihre Unterstützung,

Ihr foodwatch-Team

Vielen Dank für Ihre Unterstützung,

Ihr foodwatch-Team

P.S.: Wir raten ausdrücklich davon ab, die mit aromatischen Mineralölen belasteten Produkte zu verzehren. Wir empfehlen allen Käuferinnen und Käufern, die Produkte an die Händler zurückzuschicken und den Einkaufspreis zurück zu verlangen. Ob zum Beispiel auch das Überraschungs-Ei von Ferrero betroffen ist, können wir leider nicht sagen. Aufgrund der stolzen Preise können wir nur vereinzelte Produkte im Labor auf Mineralöle testen. 

Das zeigt jedoch: Kampagnen-Arbeit braucht neben politischer auch finanzielle Unterstützung. Nur dank der Hilfe unserer Unterstützerinnen und Unterstützer können wir der Lebensmittelbranche und den staatlichen Instanzen auf die Finger schauen. Helfen Sie uns dabei! Bitte werden auch Sie Förderer/in von foodwatch:  

www.foodwatch.de/mitglied-werden 

Weiterführende Informationen und Quellen: 

Beschwerde von DDG und foodwatch beim Deutschen Werberat
Mineralöle in Schokolade und Chips: Die Testergebnisse im Detail