In Frankreich wollen Lidl und E.Leclerc mineralölfreie Lebensmittel
In Frankreich machen zwei große Supermarktketten Ernst im Kampf gegen gesundheitsschädliche Mineralöle in Lebensmitteln: Beide wollen dafür sorgen, dass ihre Eigenmarken keine bestimmbaren Mengen aromatischer Mineralöle (MOAH) mehr enthalten dürfen - ein Erfolg für die Arbeit von foodwatch.
Vor einem Jahr hatte foodwatch in Frankreich bei etlichen Lebensmitteln zum Teil sehr hohe Rückstände von Mineralölen festgestellt. Dazu zählten Reis, Linsen und Frühstücksflocken aus Eigenmarken einer der führenden französischen Handelsketten, E.Leclerc.
Vor knapp einer Woche verkündete E.Leclerc, dass ab Mitte 2017 Spuren aromatischer Mineralöle (MOAH) in den Eigenmarken ausgeschlossen werden sollen. MOAH gelten als potenziell krebserregend und erbgutschädigend. Für die gesättigten Mineralöle (MOSH), die sich in den Organen anreichern können, will der Lebensmittel-Multi E.Leclerc künftig Grenzwerte einführen.
Als zweite Handelskette in Frankreich hat nun auch Lidl France angekündigt, nachziehen zu wollen. Bei den Eigenmarken sollen MOAH nicht mehr nachweisbar sein. Das gilt laut Lidl France nicht nur für die Märkte in Frankreich, sondern auch für Belgien.
foodwatch wirkt – Regierungen müssen endlich handeln!
Foodwatch begrüßt, dass mit Lidl und E.Leclerc nun auch zwei französische Handelsriesen das Problem erkannt haben. Auch in Deutschland und den Niederlanden haben sich erste Handelskonzerne inzwischen dazu verpflichtet, Mineralöl-Verunreinigungen in Lebensmittel-Eigenmarken möglichst ganz zu eliminieren.
Allerdings reichen freiwillige Regelungen nicht aus. Denn Verbraucherinnen und Verbraucher haben das Recht, bei allen Lebensmitteln sicher sein zu können, dass diese frei von Mineralölrückständen sind. Daher fordert foodwatch die Regierungen auf, gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen und strikte Grenzwerte einzuführen, damit alle 500 Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher in Europa vor gesundheitsschädlichen Mineralölen im Essen geschützt werden.