Nachricht 16.11.2024

„Immun-Müslis” fürs Immunsystem? Extra Profite für dm, Granini & Co!

Jedes Jahr zur Erkältungszeit versuchen wir unser Immunsystem zu stärken, um nicht krank zu werden. Doch sind Produkte, die mit “immunstärkend” werben, tatsächlich so gesund?

Sich etwas Gutes tun – das werden die meisten Verbraucher:innen mit einem Griff zu einem „Immunprodukt“ verbinden. Doch hinter Drinks, Riegeln oder Lutschbonbons, die mit “Immun” oder “Immunkraft” werben, verbirgt sich oft ein unausgewogenes und obendrein teures Produkt. 

Gesund bleiben dank Zucker? 

foodwatch hat zahlreiche Lebensmittel untersucht, die mit prominent mit dem Slogan “Immun” auf der Verpackung werben. Viele der Produkte enthalten zu viel Zucker und sind daher alles andere als gesund. Sechs besonders dreiste Beispiele: 

Fotostrecke Immun-Werbung

Fotostrecke 13.11.2024

Irreführende Werbung über Stärkung der Immunabwehr 

Bezeichnungen wie „Immune Plus“, „Immunkraft“ und „immunstark“ erwecken den Eindruck, dass ihre Produkte die Gesundheit fördern und das Immunsystem stärken. Dies verstößt jedoch gegen die Europäische Health-Claims-Verordnung, die Verbraucher:innen vor irreführenden Gesundheitsversprechen schützen soll. Nur Gesundheitsangaben, die ein Prüfverfahren mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) durchlaufen haben und auf einer EU-Liste zugelassen sind, dürfen von Lebensmittelherstellern verwendet werden. 

Die Lebensmittelindustrie bewirbt überzuckerte Müslis oder süße Kinder-Quetschies als Immun-Kick und nutzt damit den Wunsch vieler Verbraucher:innen aus, in der kalten Jahreszeit gesund zu bleiben.
Rauna Bindewald Recherche und Kampagnen

Granini wurde bereits zuvor vor Gericht abgestraft 

Das Oberlandesgericht Koblenz untersagte Eckes Granini kürzlich, sein Erfrischungsgetränk als „Immun Water“ zu vermarkten. Der Hersteller erwecke den Eindruck, das Getränk fördere das Immunsystem. Dieses Gesundheitsversprechen sei ein Verstoß gegen die EU-weite Health Claims-Verordnung und ist daher verboten. 

Überzuckerte und unnötig teure Produkte als gesundheitsfördernd zu bezeichnen ist irreführend. foodwatch fordert deshalb von den Unternehmen, die „Immun-Werbung“ für solche ungesunden Lebensmittel zu beenden. 

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