Newsletter 27.11.2015

Wenn Kaufland nicht informiert, informieren wir!

Hallo und guten Tag,

bei einem Rückruf warnen Hersteller normalerweise vor bestimmten Produkten und rufen dazu auf, die Lebensmittel zurückzugeben. Was aber, wenn diese Warnung ausbleibt und wir Verbraucherinnen und Verbraucher einfach nicht informiert werden? foodwatch hat in einem solchen Fall nun zur Selbsthilfe gegriffen!

In einem großen Labor-Test haben wir kürzlich in vielen Lebensmitteln wie zum Beispiel Reis oder Cornflakes gefährliche Mineralölrückstände nachgewiesen, die im Verdacht stehen krebserregend und erbgutschädigend zu sein.

Der Hersteller "Curti" aus Italien hatte auf eine Anfrage von foodwatch reagiert und den Alleinvertrieb in Deutschland, der Supermarktkette Kaufland, aufgefordert: Bitte nehmt unser betroffenes Produkt sofort aus den Regalen! Das hat Kaufland auch getan: Der "Curtiriso Natur LangkornReis", der in unserem Test durchgefallen war, wurde klammheimlich aus dem Verkauf genommen. Die Supermarktkette lehnte es auf Anraten des Lobbyverbandes BLL jedoch ab, mit einem öffentlichen Rückruf auch diejenigen Kundinnen und Kunden zu informieren, die den belasteten Reis bereits gekauft hatten! Obwohl Reis oft noch Monate zuhause im Vorratsschrank steht. Am Produkt-Regal in einer Kaufland-Filiale hieß es sogar irreführend, die Ware sei "ausverkauft". Ein Hinweis auf die potenzielle Gesundheitsgefahr? Fehlanzeige!

Frei nach dem Motto, "wenn Kaufland nicht informiert, informieren wir", veröffentlichte foodwatch daraufhin selbst einen Rückruf des Produktes im Internet. Parallel richteten wir uns auch an die Behörden in Bund und Ländern mit der Bitte, die Verbraucherinnen und Verbraucher über die Gesundheitsgefahr zu informieren. Schließlich lenkte Kaufland ein - und verbreitete endlich selbst einen öffentlichen Rückruf.

Alles gut also? Leider NEIN! Denn noch immer verkauft der Handelskonzern wissentlich mit potenziell krebserregenden und erbgutverändernden Mineralölrückständen belastete Produkte, wie etwa Cornflakes von Kellogg's. Es ist absurd: Kaufland warnt öffentlich vor belastetem Reis - und verkauft gleichermaßen belastete Produkte einfach weiter an seine ahnungslose Kundschaft! Deshalb haben wir diese Woche bei Kaufland in Berlin demonstriert. Wir fordern: Schluss mit Mineralölen in Lebensmitteln!

Sie können unseren Protest jetzt online unterstützen: Schreiben Sie an den zuständigen EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und fordern Sie einen wirksamen Schutz vor Mineralölen in Lebensmitteln:

www.mineralöl-aktion.foodwatch.de

foodwatch-Aktion bei Kaufland

Wenn Sie bereits mitgemacht haben - bitte leiten Sie diese Nachricht an Ihre Freunde und Bekannten weiter.

In der Kaufland-Filiale in Berlin-Wedding hatten wir zunächst symbolisch die Regale der drei Produkte leergekauft, bei denen wir in unseren Labortests ebenfalls gefährliche Mineralölrückstände nachgewiesen hatten: Die Kellogg’s Cornflakes und zwei Reis-Produkte von Müller’s Mühle (Minuten Spitzen Langkorn Reis) und reis-fit (Spitzen-Langkorn). Die gab es am Dienstag zumindest vorübergehend in diesem Kaufland-Markt nicht mehr zu kaufen. So wurden zumindest zeitweise der "echten" Kaufland-Kundschaft keine Gesundheitsrisiken mehr zugemutet! Parallel dazu hängten wir am Markt-Eingang entsprechende Rückruf-Plakate auf und verteilten Info-Flyer an die Kundinnen und Kunden.

Aber: Nicht nur bei Kaufland, sondern auch in vielen anderen Supermärkten, werden weiter mit krebsverdächtigen Mineralölen belastete Lebensmittel verkauft. Was fehlt sind geeignete Barrieren, die verhindern, dass giftige Substanzen aus den (Alt-)Papier-Verpackungen direkt auf die Lebensmittel übergehen. Dagegen wehren wir uns! Mit der Aktion bei Kaufland wollten wir ein deutliches Zeichen setzen: Mineralöle und andere Gifte haben in unseren Lebensmitteln nichts zu suchen.

Helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere Protestaktion an den zuständigen EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Mineralöle raus aus Lebensmitteln!

Jetzt hier unterzeichnen!

Schluss mit Mineralöl in unseren Lebensmitteln!

Vielen Dank für Ihre Unterstützung,
Ihr foodwatch-Team

P.S.: Ob gefährliche Mineralöl-Rückstände in Lebensmitteln, Gentechnik durch die Hintertür oder "Freihandel" à la TTIP: Wir schauen genau hin und reden Klartext! Das können wir aber nur mit Ihrer Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns. Und werden Sie jetzt Förderer/in von foodwatch:

www.foodwatch.de/mitglied-werden