Nachricht 17.06.2025

Wahl zum Goldenen Windbeutel 2025 gestartet

Versteckte Preiserhöhung, Greenwashing oder Zutatenschwindel - welches Produkt täuscht im Supermarkt am dreistesten? Darüber können die Verbraucher:innen jetzt abstimmen!

Es ist wieder soweit: foodwatch hat die Wahl zum Goldenen Windbeutel gestartet. Auch 2025 konkurrieren wieder fünf Kandidaten mit besonders dreisten Werbemaschen um den Preis, den keiner haben möchte: der norwegische Räucherlachs von Fish Tales, der „Dirtea Glow”-Eistee von Shirin David, der Schokoriegel „Menstru Chocbar” von Innonature, die Milka Alpenmilch von Mondelez und die Rama-Margarine der Flora Food Group.

Fotostrecke: Windbeutel 2025

Fotostrecke 17.06.2025

Welche Werbelüge ist aus Ihrer Sicht die dreisteste?

Jetzt abstimmen!

Der Windbeutel wirkt

Der Goldene Windbeutel geht dieses Jahr in die vierzehnte Runde und kann zahlreiche Erfolge verbuchen: 2021 hat Rewe den Goldenen Windbeutel für die Hähnchenbrust-Werbelüge erhalten. Mit fragwürdigen Zertifikaten hatte der Konzern sich den Klimakiller Fleisch grün gerechnet. Unser Erfolg: Anfang 2022 stellte das Unternehmen die Werbung ein, später sogar für die gesamte Eigenmarken-Palette des Handelskonzerns. 

Zudem wurden einige Windbeutel-Produkte vom Markt genommen, wie etwa der überzuckerte Früchte Tee von Hipp. Andere haben komplett überarbeitete Rezepturen erhalten, wie die Kindertomatensoße von Zwergenwiese. Der Grünländer Käse von Hochland, der Gewinner des Windbeutels 2020, wirbt auf der Verpackung nun nicht mehr mit irreführenden Tierschutz-Versprechen.

Portraitfoto von Dr. Rebekka Siegmann
Egal, ob es sich um bekannte Marken wie Rama und Milka oder Produkte von Nischenherstellern handelt – Verbraucher:innen werden abgezockt, weil in Berlin bisher der politische Wille fehlte, gegen Werbelügen vorzugehen!
Dr. Rebekka Siegmann Wahlleiterin beim Goldenen Windbeutel 2024

Bundesregierung muss gegen Shrinkflation vorgehen

Es ist gut, wenn die Hersteller reagieren und ihre Produkte ehrlicher gestalten. foodwatch kann aber nicht jeder Werbelüge einen Goldenen Windbeutel verleihen. Es braucht verbesserte Kennzeichnungsregeln. Diese fallen zwar häufig unter EU-Lebensmittelrecht. Doch hat auch die Bundesregierung nationale Spielräume, um Verbraucher:innen vor irreführenden Werbeaussagen zu schützen. Im Koalitionsvertrag heißt es: „Wir setzen uns für mehr Transparenz bei versteckten Preiserhöhungen ein.“ Dieser Ankündigung muss die neue Bundesregierung zügig Taten folgen lassen und gegen Shrinkflation vorgehen! Frankreich macht vor, wie es geht: Dort müssen Supermärkte seit vergangenem Jahr versteckte Preiserhöhungen kenntlich machen. 

Bis zum 13. Juli können Verbraucher:innen auf www.goldener-windbeutel.de  ihren Favoriten für den Preis der dreistesten Werbelüge wählen.